60 Jahre Lothar Wuth, eine Zeitreise.

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60 Jahre Lothar Wuth, eine Zeitreise.

Category:Allgemein

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Heute vor 60 Jahren erblickte ich das Licht der Welt, und schon früh faszinierten mich technische Geräte. Mit einem Schraubenzieher bewaffnet, machte ich mich daran, den Mann im Radio zu finden. Telefone mit Wählscheiben wurden von mir zu Elternalarmanlagen umfunktioniert, während ich meinen alten Schwarz-Weiß-Fernseher modifizierte und mit einer selbstgebauten Stereoanlage verband – zum Leidwesen meiner Eltern.

Mein Interesse an Technik und Elektronik manifestierte sich bereits 1977/78 mit einer Casio Taschenrechneruhr. 1980 kaufte ich mir meinen ersten Schachcomputer vom Lehrlingsgehalt, den ich prompt auseinandernahm, um Verbesserungen vorzunehmen.

Bei der Marine lernte ich 1982 als Navigator eine Vielzahl weiterer elektronischer Geräte zur Navigation kennen, die ich gründlich erkundete. Im Jahr darauf erwarb ich meinen ersten echten Computer, den Sinclair ZX, und war stolz darauf, kleine Spiele in BASIC zu programmieren.

Als Maat absolvierte ich in Bremerhaven die Ausbildung an der integrierten Navigationsanlage für die neuen Fregatten der Bremen Klasse, bei der ein Computer Daten verschiedener Navigationsgeräte verarbeitete und auf einen Kartentisch projizierte.

Die Computer wechselten in immer kürzeren Abständen. Auf den Commodore C16 folgte der Commodore Plus4. Ich verbrachte nächtelang damit, BASIC-Spiele aus Zeitungen abzutippen, sie ins Deutsche zu übersetzen und die Kassetten über Kleinanzeigen zu verkaufen. Mit dem Schneider CPC464 entschied ich mich 1984/85 jedoch für das falsche System, da Schneider/Amstrad gegen den Commodore C64 und später den C128 keine Chance hatte. Also kehrte ich 1986 zum Commodore Amiga zurück, wo ich weiterhin Spiele tippte und verbesserte.

1987/88 folgten dann die ersten richtigen PCs, Commodore PC-10 und PC-20, eine wahre Revolution mit einem 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerk und einer Ladezeit von nur 3 Minuten für das Spiel “Space Invaders”.

1992 wagte ich in Peine den Versuch, mit meiner eigenen kleinen Computermanufaktur Fuß zu fassen. Ich montierte eine Vielzahl von 286er und 386er Computern, ausgestattet mit damals beeindruckenden 4 MB RAM, 500 MB Festplatte und 1 MB Grafikkarten, in beigen Mini-Tower-Gehäusen.

Im Jahr 1994 musste ich mein Vorhaben aufgeben, da ich preislich einfach nicht gegen die Versandhäuser und Kaufhäuser konkurrieren konnte.

Im Laufe der Zeit vertiefte ich mich zunehmend in das BTX-System und ab 1996 in das Internet über T-Online. Ich begann damit, Webseiten mittels HTML zu programmieren und veröffentlichte eine genealogische Webseite. Während einer Weiterbildung im Jahr 1998 lernte ich meine späteren Partner bei 44u Marketing kennen.

1999 gründeten wir dann gemeinsam die 44u Marketing oHG (1999-+2022) und machten uns selbstständig. Unser Hauptgeschäft lag im Suchmaschinenmarketing, bei dem wir die Webseiten unserer Kunden durch gezielte Optimierung auf die ersten Seiten der Suchergebnisse brachten.

Damals gab es noch Hunderte von Suchmaschinen, darunter auch deutsche wie InfoSeek, FireBall und Insitor. Auf internationaler Ebene dominierten die Amerikaner mit Altavista, Yahoo und AskJeeves den Markt. Insitor war eine Suchmaschine, die wir selbst entwickelt hatten, jedoch hatten wir nie wirkliche Chancen gegen die großen Akteure.

In unserem Betrieb war ich für die technische Umsetzung der Marketingmaßnahmen verantwortlich. Parallel dazu erwarb ich mehrere Qualifikationen im Bereich Webdesign, Suchmaschinenmarketing und -optimierung, sowie ein Microsoft-Zertifikat als „Microsoft Certified Specialist“. Im Jahr 2005 erhielt ich die Ausbildereignung durch die IHK, wodurch wir auch Ausbildungsbetrieb für Fachinformatiker wurden.

Seit September 2012 arbeite ich nebenberuflich als Dozent für Senioren am Netz e.V. in Bookholzberg. Von 2016 bis 2022 war ich auch als Dozent bei der Regio VHS in Ganderkesee tätig.

Ab 2008 veränderte sich der Suchmaschinenmarkt, und viele Kunden sahen keinen Nutzen mehr in der Optimierung. Stattdessen investierten sie ihr Geld lieber direkt in Marketingmaßnahmen wie Google AdWords. Aus diesem Grund entschied ich mich, einen neuen Weg einzuschlagen, und gründete im Juni 2020 den Wuth-IT Computer Service, den ich von zu Hause aus betrieb.

Ich bot Computer-Service vor Ort an, wobei ich kleinere und größere Probleme direkt beim Kunden behob und bei größeren Problemen den Rechner bei mir zu Hause auf dem Wohnzimmertisch reparierte. Durch die Auswirkungen von Corona erhielt ich einen starken Auftragszuwachs, sodass ich gezwungen war, mich zu vergrößern und in den Industriepark 6 in Ganderkesee umzuziehen.

Dort fand ich schnell zwei passende Mitstreiter, wie Thomas Wahrenberg und Heinz Hefker, die mich bei vielen Aufträgen entlasteten.
Mittlerweile verfügt Wuth-IT über vier Räume im Gebäude, darunter einen Schulungsraum, eine Werkstatt, ein Büro und ein Lager.

In meiner Freizeit strebe ich kontinuierlich nach Weiterbildung. Nach etwa 6 Monaten erwarb ich im Dezember 2023 das Zertifikat als geprüfter Prompt Engineering Master an der Prompt Engineer School.

Ein Prompt Engineering Master befasst sich mit der Kunst und Wissenschaft des Erstellens effektiver Prompts für künstliche Intelligenzen, insbesondere für große Sprachmodelle. Im Deutschen bezeichnet man Prompts als Anweisungen oder Fragestellungen.

Hier die Kernaufgaben eines Prompt Engineering Masters:

      • Bessere Ergebnisse durch optimierte Anweisungen: Sie entwickeln die Fähigkeit, präzise und informative Anweisungen (Prompts) zu formulieren, die an die KI-Tools gerichtet sind. Je besser der Prompt, desto besser die Ergebnisse der KI.
      • Sprachgewandtheit ist gefragt: Da die Interaktion mit KI-Systemen oft in natürlicher Sprache erfolgt, sind Programmierkenntnisse weniger wichtig als ein gutes Sprachgefühl und die Fähigkeit, klare Anweisungen zu formulieren.
      • Einsatzgebiete erschließen: Prompt Engineering findet Anwendung in vielen Bereichen, wo große Sprachmodelle zum Einsatz kommen. Dazu zählen unter anderem die Erstellung von Texten, die Übersetzung von Sprachen, die Zusammenfassung von Informationen oder die Programmierung.

 

Derzeit befinde ich mich seit September 2023 in der Ausbildung zum Certified Digital Forensics Examiner, die ich hoffentlich noch in diesem Jahr abschließen werde.

Ein Certified Digital Forensics Examiner (CDFE) ist ein Experte für die Untersuchung und Analyse digitaler Beweise. CDFEs werden in der Regel von Strafverfolgungsbehörden, Unternehmen und Regierungsbehörden eingesetzt, um digitale Beweise in Fällen von Cyberkriminalität, Computerbetrug und anderen Straftaten zu sammeln und zu analysieren.

Zu den Aufgaben eines CDFE gehören:

      • Sicherung und Untersuchung digitaler Geräte: CDFEs können Daten von Festplatten, USB-Sticks, Smartphones und anderen digitalen Geräten sichern und untersuchen.
      • Analyse von digitalen Beweisen: CDFEs können digitale Beweise wie E-Mails, Textnachrichten, Fotos und Videos analysieren, um Hinweise auf Straftaten zu finden.
      • Erstellung von Berichten: CDFEs erstellen Berichte über ihre Untersuchungsergebnisse, die vor Gericht verwendet werden können.